In Wanfried hat sich der Förderverein zur Erhaltung des Plesseturms gegründet

Wanfried. Damit das Wanfrieder Wahrzeichen allen erhalten bleibt und möglichst schnell saniert werden kann, hat sich am Donnerstagabend nun der „Förderverein Plesseturm“ gegründet.

Gleich 58 Gründungsmitglieder setzten bei der sehr gut besuchten Veranstaltung im Bürgersaal des Hotels „Zum Schwan“ ihre

Unterschrift unter die diskutierte und dann abgesegnete Satzung. Zum ersten Vorsitzenden wurde Uwe Roth und zum zweiten Vereinsvorsitzenden Joachim Erndwein gewählt. „Für mich ist es das Symbol der Stadt Wanfried“, begründete der erste Vereinschef sein Engagement für den Erhalt des angeschlagenen Plesseturms.

Wettereinflüsse

Anders als etwa in geschützten Werra-Niederungen setzten westliche Winde, Regen und Schnee einem hölzernen Bauwerk auf dem Plessefelsen in 479 Metern Höhe während der zurückliegenden 55 Jahre mächtig zu. So musste der Zugang zum Plesseturm im Frühjahr 2016 aus Sicherheitsgründen gesperrt werden (WR berichtete). Laut einem Gutachten der Dekra ist die Stand- und Verkehrssicherheit der Holzkonstruktion nicht mehr gewährleistet. Denn an dem 22 Meter hohen Aussichtsturm sind Holzprofile verwittert, Risse, Absplitterungen und zum Teil Fäulniserscheinungen festgestellt worden. Darauf verwies Hubertus Wetzestein jetzt nochmals und weshalb es so wichtig sei, einen Förderverein zu gründen und den Turm zu retten.

Symbol der Einheit

Während der Gründungsveranstaltung applaudierten die Anwesenden beispielsweise, als man den ursprünglichen Zusatz „Wanfried“ im Vereinsnamen gestrichen hatte. Man wolle nämlich ausdrücklich auch die Thüringer Seite einbeziehen. Denn es sei auch für die Hildebrandshäuser ein beliebtes Ausflugsziel und vor allem ein Symbol der deutschen Einheit, betonte Bürgermeister Wilhelm Gebhard (CDU). So begrüßten die Wanfrieder zum offiziellen Start der Rettungsaktion auch eine kleine Abordnung aus Hildebrandshausen, aus der schließlich Florian Klaucke mit in den Vereinsvorstand gewählt worden war.

Mitglieder

Wenn sich auch jüngere Leute an dem Abend zunächst noch etwas rar machten, waren immerhin drei Generationen vertreten. Als ältestes Gründungsmitglied unterzeichnete die 90-jährige Rosemarie Scheer die Satzung. „Ich habe so viele Erinnerungen an die Plesse und an den Turm“, betonte die Dame. Das Gebiet hoch über ihrer Heimatstadt sei besonders aus botanischer Sicht höchst sensibel und interessant. Mit jungen Leuten habe sie sich einst oftmals dort hinbegeben und geforscht. Andererseits sei es zu Zeiten der deutschen Teilung selbst von westlicher Seite her nicht immer einfach gewesen, auf die herrlichen Werrahöhen zu gelangen. „Man musste sich an die Wege halten“, erinnert sich Rosemarie Scheer.

Wiedereröffnung

Vordringliches Ziel des Fördervereins ist es, die notwendigen Mittel für die Sanierung zu sammeln. Rund 100.000 Euro sind mindestens erforderlich. „Wir wollen, dass das Ausflugsziel für die nächsten Generationen erhalten bleibt“, bezeichnete Uwe Roth das Ansinnen. Und er versprüht großen Optimismus mit seiner Ankündigung, dass der Turm spätestens in zwei Jahren wieder begehbar sein soll.